Osnabrücker Gesundheitsforum
21. Osnabrücker Gesundheitsforum am 18. Oktober 2024
Thema: Strukturwandel im Gesundheitswesen – aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen für die Pflege
Das diesj?hrige Gesundheitsforum greift die aktuellen Strukturver?nderungen im Gesundheitswesen auf. Durch die Integration von unterschiedlichen Perspektiven aus Pflegewissenschaft und Pflegemanagement sollen die Entwicklungen differenziert beleuchtet und gleichzeitig durch aktuelle Beispiele Diskussionsanst??e für den Austausch mit der Pflegepraxis gegeben werden.
Dabei werden die zentralen Fragen und Herausforderungen des Strukturwandels in den Blick genommen: Mit welchen Strategien der Personalbemessung, Personalsicherung und Personalgewinnung l?sst sich der Fachkr?ftemangel bearbeiten? Welche Impulse zur Weiterentwicklung der Pflegeprofession liefern die aktuellen Gesetzesinitiativen zu den Vorbehaltsaufgaben und dem Pflegekompetenzgesetz und welche Rolle sollen die Pflege und das Pflegemanagement im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte übernehmen?
Insgesamt wird deutlich, dass sich durch die Entwicklungen vielf?ltige Anknüpfungspunkte für die betriebliche Organisation sowie die personelle Qualifikation ergeben. Diese wollen wir in Workshops vertiefend mit Ihnen diskutieren. Wir freuen uns, Sie auf dem 21. Osnabrücker Gesundheitsforum begrü?en zu dürfen.
Kristian Foit, Elke Hotze und Benjamin Kühme
Rückblick
Welcher Qualit?t sind die Leistungen, die Patienten in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen geboten bekommen? Und wie ist es insbesondere um die Patientensicherheit, um den Umgang mit Behandlungsfehlern und Infektionsrisiken bestellt?
Zur Bestandsaufnahme und Suche nach neuen L?sungsans?tzen dieser aktuellen Fragen trafen sich zu Beginn des Wintersemesters rund 100 Studierende und Lehrende der pflege- und pflegemanagementorientierten Studieng?nge, sowie Absolventinnen und Absolventen und Berufst?tige zum 13. Gesundheitsforum der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück.
Anders als es der Tagungstitel ?Patientensicherheit, Risikomanagement und Qualit?tssicherung – Neuer Wein in alten Schl?uchen?“ vermuten lie?, ging es nicht zuvorderst um Kritik moderner aber inhaltsleerer Begriffe. ?Wir sind auf dem Weg zu einer neuen Sicherheitskultur“, diagnostizierte Hedwig Francois-Kettler, Vorsitzende des Vereins Aktionsbündnis Patientensicherheit. Immer h?ufiger f?nden Checklisten und Kontrollen Eingang in die t?gliche Praxis der Einrichtungen. Das belegten aktuelle Umfragen und Krankenhausstudien. Die Gesundheitsexpertin wies jedoch auch deutlich auf die bestehenden Missst?nde und Fehlentwicklungen in der Branche hin, ?nicht alle sind im Sinne des Patienten unterwegs“. Unter anderem hemmten falsche ?konomische Anreize, fehlende Patientensouver?nit?t und eine schlechte Personalausttattung eine noch bessere Entwicklung.
Als ?Führungsaufgaben“ bewertete Prof. Dr. Andreas Büscher von der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück die Themen Patientensicherheit, Risikomanagement und Qualit?tsentwicklung. ?Sie tragen zur Organisationsentwicklung bei, sind also ganz oben anzusiedeln. Sichergestellt werdern muss, dass die Mitarbeiter beteiligt und die Patienten systematisch einbezogen werden“. Für die Pflege seien Ansatzpunkte zur Beschreibung guter Qualit?t und Gew?hrleistung von Patientensicherheit durch die Expertenstandards und andere Instrumente verfügbar, verwies der Leiter des Deutschen Netzwerks für Qualit?tsentwicklung in der Pflege (DNQP) auf Publikationen zum Thema.
?Es geht um den Blick über den Tellerand, um die Auseinandersetzung mit der Perspektive des Anderen, um dann eigene Argumente neu zu durchdenken“ pl?dierte Professorin Dr. Julia Oswald für gemeinsame Anstrengungen aller in der Gesundheitsbranche Besch?ftigten. ?Risikomanagement darf nicht der Spagat zwischen Pflege und ?konomie sein.“
Erstmals nahmen in diesem Jahr auch die ersten Absolventen des Studiengangs Pflege dual am Gesundheitsforum teil. ?Wir werden immer mehr, das sch?rft unser Profil und tr?gt dazu bei, dass sich unser Netzwerk in der Gesundheitsbranche weiter ausbreitet“, freute sich Prof. Dr. Winfried Zapp, Moderator der Veranstaltung, über den Zuwachs.
Der Beauftragte des Studiengangs Pflege dual, Prof. Dr. Martin Moers, ist gespannt auf die Erfahrungsberichte der Absolventen im kommenden Jahr, ?wenn sie den Berufseinstieg bew?ltigt haben.“ In seinem Workshop am Nachmittag diskutierte Moers mit ihnen Fragen zur Qualifikation des ?Bachelors am Bett“. ?Dabei ging es unter anderem um die ?berwindung von Berührungs?ngsten im Team gegenüber den ?Neuen“, um ihr Aufgabenprofil und die Steuerung patientennaher Prozesse in komplexen F?llen“, resümierte Moers.
Die Trends in der Pflege sind eindeutig: Die Zahl chronischer Krankheiten steigt, die Gesellschaft altert, die medizinischen M?glichkeiten zur Behandlung von Erkrankten nehmen zu und die Gesundheitsversorgung steht unter erh?htem Zeit- und Kostendruck. Demgegenüber stehen immer weniger Fachkr?fte, die immer mehr und komplexere Aufgaben l?sen müssen. Vor diesem Hintergrund trafen sich zu Beginn des Wintersemesters rund 200 Studierende und Lehrende der pflege- und pflegemanagementorientierten Studieng?nge sowie Absolventen und Berufst?tige zum 12. Gesundheitsforum der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück und diskutierten über ?Organisatorischen Wandel und Leadership in der Pflege“.
Bei der Bew?ltigung der vielen Herausforderungen komme den Pflegeberufen besondere Verantwortung zu, hob Holger Strehlau, Gesch?ftsführer der Unternehmensberatung med-con-professional hervor. Die Branche müsse aktiv Konzepte für die Pflege entwickeln und Prozesse patientengerecht optimieren. Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Martin Moers von der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück betonte, dass dafür ?neue Qualifikationen und Stellenprofile“ erforderlich seien. ?Ich denke an studierte Pflegefachpersonen, die zugleich patientennah arbeiten“. Moers warb damit für eine verst?rkte Herausbildung von Führungsqualit?ten in den Pflegeberufen, die traditionell teamorientiert arbeiten. Hier sei ein Paradigmenwechsel angeraten.
Ein Beispiel für einen gelungenen Organisationswandel stellte Pflegedirektor Alexander Pr?bstl vom Universit?tsklinikum Bonn vor. Er habe innerhalb der vergangenen sieben Jahre seinen Mitarbeiterstamm konsequent weitergebildet und akademisch qualifiziertes Personal eingestellt. Angesichts des demographischen und epidemiologischen Wandels h?tten sich die Anforderungen enorm erh?ht. ?Der Bedarf an qualifizierten Kr?ften ist da und wird weiter zunehmen“, konstatierte Pr?bstl und machte damit Studierenden und Absolventen Mut.
Auch das Pflegeorganisationssystem ?Primary Nursing“, also prim?re Pflege, sei ein Aufgabenfeld für studierte Pflegefachpersonen, meinte Andreas Fierdag, stellvertretender Pflegedienstleiter des Krankenhauses Ludmillenstift. Das patientenorientierte Pflegekonzept setze Eigenverantwortlichkeit voraus und f?rdere dezentrale Entscheidungsprozesse.
Dr. Bernd Runde, stellvertretender Gesch?ftsführer und Leiter der Abteilung für Personalmanagement der Niels-Stensen-Kliniken in Georgsmarienhütte, pl?dierte ebenfalls für einen Kulturwandel im Personal- und Pflegemanagement. Die Anleitung von Assistenzkr?ften und die Prozesssteuerung für effektiven Personaleinsatz erforderten mehr Führungskompetenzen. Pflegefachkr?fte müssten entsprechend gut ausgebildet werden.
Einblicke in klinisch-akademische Berufsprofile der Pflege in D?nemark und in den Niederlanden gaben Inge Ruwald vom University College South Denmark und René van der Woning, von der Saxion Hogeschool Enschede. Pflege als studierter Beruf ist dort etabliert, entsprechende Berufsprofile behaupten sich sehr erfolgreich.
Eine ganz andere Ausgangslage für einen organisatorischen Wandel vermittelte Heiko Langheim, Gesch?ftsführer des Seniorenheims Haus am Berg in Hasbergen. Die Altenpflege k?mpfe derzeit mit gro?en finanziellen Restriktionen, so dass für bewohner- und personalorientierten Organisationswandel innovative und zum Teil ungewohnte Wege gegangen werden müssten. Als Beispiel nannte Langheim die Einrichtung einer Kinderbetreuung für Mitarbeiter und Angebote für die Gemeinde.
?ber 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zum 11. Osnabrücker Gesundheitsforum an die dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück gekommen. Das diesj?hrige Motto: ?Berichtswesen: Wahrnehmung und Verhalten oder … Ich sehe was, was du nicht siehst!“ Studierende, Lehrende sowie Absolventinnen und Absolventen pflegerelevanter, gesundheits?konomischer und managementorientierter Studieng?nge der Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück haben sich über unterschiedliche Darstellungsformen des Berichtswesens in Gesundheitseinrichtungen informiert und die Tagung gleichzeitig zum Kontakte knüpfen genutzt.
So zeigte Dr. Julia Oswald vom Konzerncontrolling der Paracelsus Kliniken M?glichkeiten auf, wie die Akzeptanz des Krankenhaus-Controllings bei den Kunden verbessert werden kann. Das Controlling verfolge das Ziel, sich als Dienstleister für das operative und strategische Management zu profilieren. Hierbei seien vertrauensbildende Ma?nahmen und nutzenbringende Informationen wesentliche Erfolgsfaktoren.
Dipl.-Pflegewirt Ansgar H?rtem?ller von den Niels-Stensen-Kliniken Georgsmarienhütte stellte ein geeignetes Pflegecontrolling vor, das solche Informationen generiert. Prof. Dr. Gisbert Knichwitz, Dreifaltigkeits-Kliniken K?ln-Braunsfeld, verwies unter anderem auf die Bedeutung von Qualit?t und Operationsmanagement. Gerade durch den Mangel an ?rzten und Pflegekr?ften sowie der Forderung nach mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei das Berichtswesen aber auch in hoher Mitverantwortung, Arbeitszufriedenheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu garantieren.
Hedwig Fran?ois Kettner von der Charité – Universit?tsmedizin betonte, dass Stationen in Art und Umfang mittelst?ndischen Unternehmen gleichgesetzt werden müssten, denn dort würden weiterhin H?chstleistungen erbracht. Dipl.-Kfm. Jochen Richter von der Wirtschaftsprüfergesellschaft Curacon GmbH aus Münster hob hervor, dass eine st?rkere Beachtung des Wesentlichkeitsprinzips eine unabdingbare Voraussetzung für ein besseres Controllingverst?ndnis sei. Der Erfolg eines guten Berichtswesens hinge dabei von mehreren Faktoren ab. Nicht zuletzt sei der intensive Dialog mit den Entscheidungstr?gern ein Garant, um von der Information zum konkreten Handeln zu kommen.
Heike Asbach und Daniela Bode stellten die wichtigsten Ergebnisse eines Forschungsprojekts an der Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück zum Thema Berichtswesen vor. 2012 hatte das Team um Prof. Dr. Winfried Zapp in 149 nieders?chsischen Krankenh?usern die Zusammenh?nge und Abl?ufe hinsichtlich des Berichtswesens im Krankenhaus untersucht und die damit verbundenen Absichten der Sender sowie die Erwartungen der Empf?nger herausgearbeitet. Das Ergebnis: Zweck, Inhalt und Form des Berichtswesens sind wenig adressatengerecht gestaltet.
Organisator Prof. Dr. Winfried Zapp zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Tagung: ?Die Referentinnen und Referenten haben deutlich gemacht, wie wichtig die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Professionen mit ihren unterschiedlichen Gaben und F?higkeiten ist. Zum Gelingen des Forums haben au?erdem viele gute Helfer im Hintergrund beigetragen.“
Kontakt
- Veranstalter
dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück
Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Studieng?nge Pflegemanagement, Pflegewissenschaft und Pflege (dual)
Caprivistra?e 30 A, 49076 Osnabrück
- Organisationsleitung
Prof. Dr. Kristian Foit
Raum: CF 0007B
Telefon: 0541 969-2002
E-Mail: k.foit@hs-osnabrueck.de
Prof. Dr. Elke Hotze
Raum: CF 0016
Telefon: 0541 969-3174
E-Mail: e.hotze@hs-osnabrueck.de
- Ansprechpartnerin
Dipl.-Kff. (FH) Marianne Mo?
Raum: CF 0013B
Telefon: 0541 969-2221
E-Mail: pflegemanagement@hs-osnabrueck.de