Zukunft Lebensraum Stadt – Urbane AgriKultur
Hintergrund und Zielsetzung
Erstmalig lebt im 21. Jahrhundert der überwiegende Teil der Weltbev?lkerung in St?dten und Ballungsr?umen. Das steigende Bev?lkerungswachstum und die zunehmende Urbanisierung bringen vielf?ltige Herausforderungen mit sich.
Um herauszufinden, wie St?dte zukünftig nachhaltiger und lebenswerter gestaltet werden k?nnen, hat sich 2013 der Binnenforschungsschwerpunkt ?Zukunft Lebensraum Stadt – Urbane AgriKultur als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt“ an der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück gegründet. Die transdisziplin?re Arbeitsgruppe erarbeitete Forschungsvorhaben und angewandte Projekte mit Bezug zu folgenden grundlegenden Fragestellungen:
- Wie kann der Beitrag der Urbanen AgriKultur zu einer nachhaltigen resilienten Entwicklung von St?dten und Stadtregionen verdeutlicht und gef?rdert werden?
- Wie k?nnen die Grundbedürfnisse der in St?dten lebenden Menschen besser berücksichtigt und neue Perspektiven bei der individuellen und kollektiven Sinnsuche er?ffnet werden?
- Wie k?nnen Kultursysteme nachhaltig an den urbanen Raum adaptiert und eine regional spezifische Produktion erm?glicht werden? Wie k?nnen optimierte Kulturverfahren und eine angepasste Sortenauswahl den ern?hrungsphysiologischen Wert urban erzeugter Nahrungsmittel steigern?
- Die St?rkung von Ern?hrungssicherheit und -qualit?t sowie der Umwelt- und Lebensqualit?t der Menschen in st?dtischen R?umen bilden zentrale Ziele des Binnenforschungsschwerpunkts. Wie k?nnen diese ?grünen und sozialen Funktionen“ besser in Planung und Verwaltung Berücksichtigung finden?
Ein weiteres Ziel des Binnenforschungsschwerpunkts war es, die Profilbildung der Fakult?t Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur zu f?rdern und der gesellschaftlichen Verantwortung der dafabet888官网,大发dafa888 verst?rkt Rechnung zu tragen. In diesem Rahmen erfolgte auch eine starke Verknüpfung des Themas mit der Lehre.
Eine Abschlussdokumentation stellt die Arbeit des Binnenforschungsschwerpunkts dar und reflektiert die interdisziplin?re Forschungsarbeit. Weitere Informationen finden Sie unter Dokumentation.
Definition
Der Begriff urbane Agrikultur umfasst ein weit gef?chertes Themenfeld. Er bezeichnet g?rtnerische und landwirtschaftliche T?tigkeiten, die in einem st?dtischen Umfeld stattfinden. Darunter fallen sowohl Ans?tze, deren Hauptziel die wirtschaftliche Produktion von pflanzlichen und/oder tierischen Rohstoffen ist, als auch solche, bei denen andere Motive vordergründig sind. Gemein ist allen T?tigkeiten, dass sie soziale, ?kologische, ?konomische und/oder gestalterische Beziehungen mit ihrem urbanen Umfeld erkennen lassen. Dabei sind nicht die formalen Stadtgrenzen entscheidend, sondern die r?umlichen Bezüge.
Die Spannbreite der urbanen Agrikultur umfasst sowohl Klein- und Schreberg?rten, als auch landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe sowie Gemeinschaftsg?rten und andere kollektive Bewirtschaftungsformen. Es bestehen gro?e Unterschiede zwischen kommerziellen Betrieben, die intensive Gemüsekultur in Gew?chsh?usern betreiben und individuellen Selbstversorgerstrukturen. Diese k?nnen traditionell im stadtnahen Bereich produzieren oder, im Zuge der zunehmenden Verst?dterung, als rurale Reststrukturen im urbanen Umfeld erhalten bleiben. Hinzu kommen auch viele jüngere Ans?tze, von denen einigen in den letzten Jahren verst?rkte Aufmerksamkeit in Wissenschaft und Medien zuteil wurde. Dazu z?hlen zum einen wirtschaftlich ausgerichtete Ans?tze, die mit innovativen technologischen Systemen die urbane Infrastruktur für die Produktion von Lebensmitteln nutzen. Zum anderen sind hier eher sozial orientierte Formen von urbaner Agrikultur zu nennen, wie etwa Gemeinschaftsg?rten oder Initiativen im Bereich Urban Gardening. Viele Ph?nomene lassen sich allerdings nicht eindeutig einer Ausrichtung zuordnen, sondern kombinieren unterschiedliche Aspekte. Der Fokus des Binnenforschungsschwerpunkts richtete sich dabei stets auf Nachhaltigkeitsinnovation.