Versorgungskonzepte und Kooperation in der Versorgungsgestaltung

Fakult?t

Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 14.06.2023.

Modulkennung

22B1750

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

10.0

H?ufigkeit des Angebots des Moduls

nur Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Professionelle Begleitung von Frauen und deren Familien durch Hebammen wird in verschiedenen Handlungsfeldern des Gesundheitswesens innerhalb und au?erhalb von Institutionen durchgeführt. Sie orientiert sich an den Lebenslagen und Bedarfen ihrer spezifischen Zielgruppen sowie an den Versorgungsbedingungen. Im Modul werden Bedarfslagen, Rahmenbedingungen und Ans?tze zur inter- und multidisziplin?ren Kooperation in verschiedenen Handlungsfeldern thematisiert. Dabei werden die Herausforderungen inter- und multidisziplin?r ausgerichteter Hebammenhilfe untersucht und Ans?tze zur Probleml?sung aufgezeigt.

Lehr-Lerninhalte

Problemanalysen der Versorgungsgestaltung verschiedener spezifischer Zielgruppen, u. a.  mehrfach belasteter Frauen und deren Familien; Rechtliche Rahmenbedingungen; Konzepte und Ans?tze zur inter- und multidisziplin?ren Versorgungsgestaltung u. a. im Kontext der Frühen Hilfen; Betreuungsmodelle, professionelle Beziehungsgestaltung, Zugang zur Versorgung; Fall- und organisationsbezogene Problemanalysen; Familienhebammen/Netzwerk Frühe Hilfen

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 300 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
35VorlesungPr?senz oder Online-
25?bungPr?senz oder Online-
15betreute KleingruppenPr?senz oder Online-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
60Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
45Arbeit in Kleingruppen-
60Literaturstudium-
60Prüfungsvorbereitung-
Weitere Erl?uterungen

Die Veranstaltung wird seminaristisch durchgeführt; dazu arbeiten die Studierenden mit unterschiedlichen Seminarbeitr?gen, Diskussionsrunden und ausgew?hlten Texten. Die zentralen Lehr- und Lernmethoden im Kontext des Moduls sind: Diskussionen, Fallstudien, Gruppenarbeiten, Textübungen, Pr?sentationen und Selbststudium sowie studentische Referate. Die erarbeiteten Inhalte sind in Fallstudien auf Anwendungsbeispiele zu übertragen. 

Benotete Prüfungsleistung
  • Fallstudie (schriftlich) oder
  • mündliche Prüfung oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Auswahl der benoteten Prüfungsart aus den vorgegebenen Optionen obliegt dem jeweiligen Prüfenden gem?? den jeweils gültigen Bestimmungen im Allgemeinen Teil der Prüfungsordnung (ATPO) und der Studienordnung für den Bachelorstudiengang Midwifery. 

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Für die im Modul zul?ssigen Prüfungsarten gelten jeweils die folgenden Orientierungswerte zum Umfang bzw. zur Dauer:

Fallstudie schriftlich: in der Regel 10-15 Seiten

Mündliche Prüfung: siehe jeweils gültige Bestimmungen des Allgemeinen Teils der Prüfungsordnung (ATPO)

Referat: in der Regel 20 Minuten und schriftliche Ausarbeitung 8 - 10 Seiten

Die Anforderungen werdne in der jeweiligen konkreten Veranstaltung pr?zisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

siehe ?Zusammenhang mit anderen Modulen“

Wissensverbreiterung

Die Studierenden k?nnen ein breit angelegtes Wissen zur Versorgungsgestaltung, ihren Problemen und Defiziten in den verschiedenen Handlungsfeldern des Hebammenwesens aufzeigen. Die Studierenden k?nnen fall- und organisationsbezogene Problemanalysen der Versorgungsgestaltung durchführen. Die Studierenden sind in der Lage, Akteur*innen, Institutionen, Netzwerkpartner*innen u. a. in den Frühen Hilfen zu identifizieren und Wege zu deren Vermittlung sowie die Abgrenzung zum eigenen T?tigkeitsfeld zu erl?utern. Die Studierenden k?nnen kommunale Strukturen und regionale Angebote familien- und kinderunterstützender Institutionen, Verb?nde und Vereine bestimmen und erl?utern.

Wissensvertiefung

Die Studierenden k?nnen die Zielsetzungen von Kooperationen in der Versorgung reflektieren. Die Studierenden k?nnen den bestehenden Entwicklungsbedarf an neuen Kooperationsformen im Hebammenwesen benennen. Die Studierenden k?nnen die Unterschiede in der professionellen Rolle als Hebamme und Familienhebamme abgrenzen und aufzeigen.

Wissensverst?ndnis

Die Studierenden k?nnen multidisziplin?re Problemlagen von Frauen und deren Familie benennen, analysieren und daraus Versorgungsnotwendigkeiten ableiten. Die Studierenden k?nnen zentrale Akteur*innen, Institutionen und Netzwerkpartner*innen im Gesundheits- und Sozialwesen für eine Kooperation benennen. Die Studierenden k?nnen ihre Kenntnisse zu f?rderlichen Ma?nahmen und Strukturen zur Kooperation beschreiben.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden k?nnen belastete Lebenslagen wie auch Ressourcen und Bew?ltigungsstrategien der Frauen und deren Familien fallorientiert erkennen und in den Kontext der Zielsetzung einer durchg?ngigen Hebammenbetreuung einordnen. Die Studierenden k?nnen notwendige Ma?nahmen fachgerecht und begründet in arbeitsorientierten Lernsituationen im inter- und multidisziplin?ren Arbeitsteam erarbeiten und reflektieren. 

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden k?nnen den aktuellen Stand der Forschung zu Versorgungsans?tzen und -konzepten einsch?tzen und die Bedeutung für eine inter- und multidisziplin?re Versorgungsgestaltung aufzeigen.  Die Studierenden k?nnen die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung einer kontinuierlichen Hebammenbetreuung im Kontext einer inter- und multidisziplin?ren Versorgung reflektieren.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden k?nnen die Schnittstellen zentraler Akteur*innen und Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen definieren und die Folgen fehlenden Schnittstellenmanagements kommunizieren. Die Studierenden k?nnen die inter- und multidisziplin?re Abstimmung fall- und organisationsbezogen moderieren und zusammenführen.

Die Studierenden sind in der Lage, komplexe Kooperationsbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Akteur*innen und ihren Aufgabenprofilen im Hinblick auf die Versorgung von Frauen und Familien zu erfassen situationsgerecht zu kommunizieren.

Wissenschaftliches Selbstverst?ndnis / Professionalit?t

Die Studierenden sind in der Lage, kritisch ihre Mitwirkung an inter- und multidisziplin?r ausgerichteten Problemanalysen zu reflektieren.

Die Studierenden k?nnen eigenst?ndige Probleml?sungskonzepte konstruieren und in Beziehung zu interdisziplin?r ausgerichteten Versorgungsans?tzen setzen. Die Studierenden k?nnen den eigenen Bedarf an Fortbildung, Fachberatung, kollegialer Beratung oder an Supervision erkennen und gezielt für die eigene berufliche Identit?tsbildung nutzen. Die Studierenden k?nnen den Auftrag als Hebamme in der Regelversorgung des Gesundheitssystems im Vergleich zum Auftrag als Familienhebamme differenzieren und reflektieren.

Literatur

Die Literaturliste umfasst Vorschl?ge, die durch die Lehrenden ausgew?hlt, aktualisiert und erweitert werden: 

Eickhorst Andreas/Michael Stasch/ Anna Sidor (2012): Das Einsch?tzen der Belastung in Familien. In:  M. Cierpka (Hrsg.): Frühe Kindheit 0 – 3. Springer-Verlag Berlin Heidelberg: 385 – 38 DOI 10.1007/978-3-642-20296-4_27. Gallant M.H., Beaulieu, M. C. & Carnevale, F. A. (2002): Partnership: an analysis of the concept within the nurse-client relationship; Journal of Advanced Nursing, 40(2): 149-157. Gesetz zur St?rkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen (Bundeskinderschutzgesetz - BKiSchG). Vom 22. Dezember 2011. In: Bundesgesetzblatt, Jahrgang 2011, Teil I, Nr. 70, ausgegeben zu Bonn am 28. Dezember 2011: 2975-2982. Guilliland K. & Pairman S. (1995): The Midwifery Partnership - A model for practice; Department of Nursing and Midwifery, Monograph Series 95/1, Victoria University of Wellington, Wellington, New Zealand. Hahn, Michael; Sandner, Eva (2013): Kompetenzprofil Familienhebammen. Nationales Zentrum Frühe Hilfen (Hrsg.), K?ln. Hodnett, E.D., Gates, S., Hofmeyr, G.J., Sakala, C. & Weston, J. (2011): Continuous Support for Women during Childbirth. Cochrane Database of Systematic Review, 2, CD003766. Knape, N., Schnepp, W., Krahl, A. & zu Sayn-Wittgenstein, F. (2013): Die Effektivit?t der Eins-zu-Eins-Betreuung w?hrend der Geburt. Eine Literaturübersicht. The Efficiency of One-to-One Support during Labour - A Literature Analysis. Z Geburtshilfe Neonatol; 217(5): 161-172. DOI: 10.1055/s-0033-1355382. Epub 2013 Oct 29. German. PMID:24170441. Lange, Ute (2013): Newcomer oder Coming back - Familienhebammen in der Kinder- und Jugendhilfe. In: Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Datenreport 2013, S. 56-61. Lange, Ute; Liebald, Christiane (2013): Leitfaden für Kommunen. Der Einsatz von Familienhebammen in dafabet888官网,大发dafa888n Früher Hilfen. Nationales Zentrum Frühe Hilfen (Hrsg.), K?ln. Levesque, JF; Harris, F; Russel, G (2013). Patient-centred access to health care: conceptualising access at the interface of systems and populations. International Journal for Equity in Health 2013. 12(18). Grand-Guillaume-Perrenoud, Jean Anthony, Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Eva Cignacco (2019): Barrieren abbauen. Deutsche Hebammen Zeitschrift. 71(12): 44- 48. La?, C. / J. Becker (2019). Modell für eine kooperative Schwangerenvorsorge von ?rztin und Hebamme. Die Hebamme 2019; 32:44-50. Für Angeh?rige der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück abrufbar unter www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/a-0861-0479. Lohmann, A. (2015): Kooperationen in Frühen Hilfen: Ans?tze zur zielorientierten Gestaltung. Weinheim: Beltz Juventa. Nationales Zentrum Frühe Hilfen. (2014). Bundesinitiative Frühe Hilfen. Zwischenbericht 2014. Herausgegeben vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen als Koordinierungsstelle des Bundes (Nationales Zentrum Frühe Hilfen, Hrsg.), K?ln: Nationales Zentrum Frühe Hilfen. Robert Bosch Stiftung (2011): Weichenstellungen – Forderungen – Ma?nahmen, in: Ders. (2011): Memorandum Kooperation der Gesundheitsberufe. Qualit?t und Sicherstellung der zukünftigen Gesundheitsversorgung, Stuttgart: Robert Bosch Stiftung, 51-53. Renfrew, M. J., McFadden, A., Bastos, M. H., Campbell, J., Channon, A.-A., Fen Cheung, N., Audebert Delage Silva, D. R., Downe, S., Powell Kennedy, H., Malata, A., McCormick, F., Wick, L. & Declercq, E. (2014): Midwifery and quality care: findings from a new evidence informed framework for maternal and newborn care. The Lancet Series, Midwifery1, Vol. 384. Sandall J., Soltani, H., Gates, S., Shennan, A. & Devane, D. (2017): Midwife-led continuity models versus other models of care for childbearing women. Cochrane Database of Systematic Reviews 2016, Issue 4. Art. No.: CD004667. Schlüter-Cruse, M., Schnepp, W. u. Sayn-Wittgenstein, F. zu (2016): Interprofessional cooperation by midwives in the field of out-of-hospital obstetrical care: an integrative review/ Interprofessionelle Kooperation von Hebammen im Handlungsfeld der ambulanten geburtshilflichen Versorgung: ein integratives Review. International Journal of Health Professions, 3(2), 136-152, doi:10.1515/ijhp-2016-0025. VV BIFH. (2017): Verwaltungsvereinbarung Fonds Frühe Hilfen über die Bundesstiftung Frühe Hilfen. gem. § 3 Absatz 4 des Gesetzes zur Kooperation und Information im Kinderschutz. Ziegenhein, Ute et al. (2010): Guter Start ins Kinderleben. Werkbuch Vernetzung. Chancen und Stolpersteine interdisziplin?rer Kooperation und Vernetzung im Bereich Früher Hilfen und im Kinderschutz, 1. Aufl., Nationales Zentrum Frühe Hilfen (Hrsg.) K?ln, S. 106-126.

Zusammenhang mit anderen Modulen

Dieses Modul geh?rt zum Themenkomplex Nutzer*innenperspektive/ Versorgungsgestaltung und greift Vorkenntnisse aus den Modulen ?Gesundheitsf?rderung und Pr?vention im Kontext nutzerinnenorientierter Versorgungsgestaltung“ sowie ?Beratung, Kommunikation und evidenzbasierte Entscheidungsfindung“ auf. Prospektiv werden Impulse für die Module ?Komplexes Fallverstehen und Ethik“, ?Praxisprojekt in den Versorgungsbereichen der Hebamme“ sowie ?Professionsentwicklung – Simulationstraining und Professionsentwicklung – Familienarbeit“ gesetzt.

Verwendbarkeit nach Studieng?ngen

  • Midwifery
    • Midwifery, B.Sc. (01.03.2024)

    Modulpromotor*in
    • Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Friederike
    Lehrende
    • Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Friederike
    • Hellmers, Claudia
    • Schneewind-Landowsky, Julia
    • Adler, Inga
    Weitere Lehrende

    zus?tzlich weitere Mitglieder der Fachgruppe Pflege- und Hebammenwissenschaft