Forschendes Theater in sozialen Kontexten
- Fakult?t
Fakult?t Management, Kultur und Technik
- Version
Version 1 vom 07.05.2025.
- Modulkennung
73B0159
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- H?ufigkeit des Angebots des Moduls
nur Sommersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
Dieses Modul ist der zweite Baustein im Themenfeld der soziokulturellen Interventionen des Theaters. Sein Gegenstandsbereich umfasst die Erschlie?ung und experimentelle Erprobung a) introspektiver theatraler Techniken, die sich auf verhaltensbezogenen Dispositionen des Individuums richten; b) Frage- und Moderationstechniken, die geeignet sind, die individuellen Befunde sozialisierbar zu machen, d.h. dem erfahrungsbezogenen Zugriff der gesamten Gruppe zu ?ffnen; c) die didaktische Operationalisierung zentraler Improvisationstechniken nach Keith Johnstone (Pr?senz, Status, Subtext und K?rper) - mit dem Ziel, tabuisierte, verschüttete, brach liegende Dispositionen der Beteiligten ins Spiel und damit in einen aktiven, kollektiv ausgerichteten Prozess der Wahrnehmung und (Neu)Gestaltung "eingefrorener" Verhaltensweisen zu bringen.
- Lehr-Lerninhalte
1. Introspektive Spiel- und Reflexionsformen 2. Systemische Frage- und Moderationstechniken 3. Experimentelle Erschlie?ung des sog. "Jokers" als Rollenfigur zwischen den agierenden Protagonist*innen und den "spect-actors" (Boal) 4. Experimentelle Erschlie?ung und didaktische Operationalisierung der "Theaterspiele" nach Keith Johnstone
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 46 Seminar - 12 Sonstiges Werkst?tten 12 Seminar - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 26 Literaturstudium - 26 Rezeption sonstiger Medien bzw. Quellen - 22 Prüfungsvorbereitung - 6 Hausaufgaben -
- Benotete Prüfungsleistung
- mündliche Prüfung
- Unbenotete Prüfungsleistung
- Lehrprobe und regelm??ige Teilnahme und Arbeitsprobe (praktisch) und regelm??ige Teilnahme
- Bemerkung zur Prüfungsart
Die Studierenden zeigen ihr Wissen und die praktischen Kenntnisse, die sie im Seminar gewonnen haben, anhand einer theorie-basierten Reflexion der Arbeitsproben. Ein entsprechendes Thesenpapier dient als Grundlage der mündlichen Prüfung.
uPl (LP) = Konzeption, Umsetzung und mündliche Reflexion eines Pr?senztrainings. Thema ist die didaktische Operationalisierung von Techniken zu Pr?senz, Status, Subtext und K?rper. Dies geschieht im Rahmen eines Projektes mit einer Schule. Die Schüler*innen erhalten von den Studierenden in Kleingruppen ein Pr?senztraining. Konzeption und Auswertung dieses Projekts werden im Modul begleitet. Die Lehrprobe (LP) besteht aus der Konzeption, Umsetzung und mündlichen Reflexion des Projekts.
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
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- Empfohlene Vorkenntnisse
Stoffe und Arbeitsweisen des Moduls "Soziokulturelle Interventionen des Theaters 1"
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden verfügen über ein integriertes, theoretisch und praktisch fundiertes Wissen über die Verfahrensweisen verschiedener Interventionsformen des Theaters. Sie sind in der Lage, deren Bedeutung und Wirkweisen vor dem Hintergrund sozialer, gesellschaftlicher und/oder individueller Dispositionen zu erkennen und ihren Einsatz zu begründen.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden haben ein praktisches Wissen über den Unterschied und den Zusammenhang der theaterp?dagogischen Kernbereiche "Darstellendes Spiel", "Darstellende Kunst" und "Darstellendes Verhalten": Die Studierenden wissen diese Bereiche dialektisch aufeinander zu beziehen und deren je besondere Handlungs- und Reflexionsformen wechselseitig zu nutzen. Dies hat zum Ziel, daraus neue, fachlich fundierte und situations- oder auftragsbezogene Handlungs- und Betrachtungsweisen zu entwickeln. Sie sind in der Lage, ihre Spielleiter*innenhaltung und die Chancen und Grenzen der von ihnen genutzten Methoden zu explorieren und fachwissenschaftlich zu begründen.
- Wissensverst?ndnis
Das Modul vermittelt den Studierenden ein umfassendes Wissensverst?ndnis über verschiedene Interventionstechniken des Theaters. Sie k?nnen die Bedeutung und Wirkung dieser Techniken vor dem Hintergrund sozialer, gesellschaftlicher und individueller Dispositionen erkennen und begründen. Dabei analysieren sie soziale Dynamiken in Gruppen, berücksichtigen gesellschaftliche Aspekte und f?rdern individuelles Wachstum und Entwicklung. Auf diese Weise sind sie in der Lage, den Einsatz der Techniken verantwortungsvoll und zielgerichtet zu gestalten.
- Nutzung und Transfer
- ?Die Studierenden nutzen ihr erworbenes Wissen über introspektive theatralen Techniken, Frage- und Moderationstechniken sowie didaktische Operationalisierung von Improvisationstechniken nach Keith Johnstone, um sie praktisch anzuwenden.
- Sie sind in der Lage, diese Techniken und Konzepte in der Arbeit mit fachfremden Studierenden zu begründen und zu erproben, und erkunden dabei ihre Spielleiterrolle sowie die Chancen und Grenzen des Einsatzes der vorgestellten Methoden.
- Wissenschaftliche Innovation
- Die Studierenden tragen zur wissenschaftlichen Innovation im Bereich soziokultureller Interventionen des Theaters bei, indem sie neue Erkenntnisse über die Anwendung und Wirksamkeit introspektiver theatraler Techniken, Frage- und Moderationstechniken sowie Improvisationstechniken gewinnen.
- Sie entwickeln neue Perspektiven und Ideen für die Weiterentwicklung des Fachgebiets und seine Integration in verwandte Disziplinen.
- Kommunikation und Kooperation
- Die Studierenden verbessern ihre kommunikativen F?higkeiten, um die Konzepte, Modelle, Methoden und Ideen der soziokulturellen Interventionen des Theaters überzeugend darzustellen und zu kommunizieren.
- Sie sind in der Lage, sich strukturiert und flexibel in die Begriffssysteme, Kommunikations- und Darstellungsformen anderer Disziplinen einzufügen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit und Integration mit verschiedenen Zielgruppen zu gew?hrleisten.
- Wissenschaftliches Selbstverst?ndnis / Professionalit?t
- Die Studierenden entwickeln ein fundiertes wissenschaftliches Selbstverst?ndnis im Bereich der soziokulturellen Interventionen des Theaters.
- Sie reflektieren kritisch ihr eigenes Denken und Handeln in Bezug auf ihre Forschungsarbeit und tragen zur Weiterentwicklung des Fachgebiets bei, indem sie ihre Erkenntnisse in den wissenschaftlichen Diskurs einbringen und sich aktiv an Debatten und Spielanordnungen beteiligen.
- Literatur
Keith Johnstone: Theaterspiele. Spontaneit?t, Improvisation und Theatersport. Berlin 1998. sowie s?mtliche Literatur im Modul: Soziokulturelle Interventionen des Theaters 1: - Ruping, Bernd: Gebraucht das Theater! Die Vorschl?ge von Augusto Boal. Erfahrungen, Varianten, Kritik. Münster 2/1993. - Goffman; Ervin: Wir alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag. München 5/1996. S. 218ff. - Sennett, Richard: Verfall und Ende des ?ffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimit?t. Frankfurt a.M. 1986. S. 394ff. - Ruping, Bernd: Theatrales Lernen. Ein Hand- und Kopfbuch zur Theaterp?dagogik an Schulen. Milow 2004 (zusammen mit Hajo Wiese und Michaela Günther) - Ruping, Bernd: ?sthetische Performanz in Organisationen. In: Hentschel, Ulrike / Hruschka, Ole / Koch, Gerd / Linck, Dieter / Ruping, Bernd / Va?en, Florian (Hrsg.): Zeitschrift für Theaterp?dagogik. Heft 57, 2010. S.43-47.
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Soziokulturelle Interventionen des Theaters 1
- Verwendbarkeit nach Studieng?ngen
- Theaterp?dagogik
- Theaterp?dagogik B.A. (01.09.2024)
- Modulpromotor*in
- Wolfsteiner, Andreas
- Lehrende
- Ruping, Bernd
- Renvert, Eva-Maria Antonia