Antrittsvorlesungen an der Fakult?t Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur Freitag, 28. November 2025
Zum zweiten Mal in diesem Jahr stellten sich drei Professor*innen mit ihren Antrittsvorlesungen an der Fakult?t Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur vor. Studierende, Kolleginnen und Wegbegleiter*innen nutzten die Gelegenheit, die drei Neuen und ihre Fachgebiete kennenzulernen.
Dekanin Prof. Dr. Karin Schnitker freute sich über die zahlreichen G?ste und moderierte durch die Veranstaltung. Durch die Reihenfolge der Vortr?ge entstand eine thematische Entwicklung von der Analyse einzelner Stoffe, über das Tier als zentrales Lebewesen in der Agrarsystemkette, bis hin zu den Lebensmitteln der Zukunft.
Lisa von Glahn: ?Vom Feld bis auf den Tisch – was wir essen, l?sst sich messen“
Den Auftakt machte Prof. Dr. Lisa von Glahn, die in ihrem Vortrag zeigte, wie sich Inhaltsstoffe in unterschiedlichsten Proben – von Lebensmitteln über Futtermittelzusatzstoffe bis hin zu Pflanzenschutzmitteln – pr?zise charakterisieren lassen. Im Zentrum standen Methoden, die die elementare Zusammensetzung einer Probe mit ihrer molekularen Struktur verknüpfen. Anhand von Arsenverbindungen verdeutlichte sie, wie wichtig diese Kombination für eine fundierte Bewertung ist.
Von Glahn gab zudem Einblicke in ihre langj?hrige Erfahrung in der instrumentellen Analytik, insbesondere in chromatographischen und spektroskopischen Verfahren, die sie bereits in ihrer Promotion und sp?ter bei der Bayer AG weiterentwickelte. Dabei betonte sie die Bedeutung von Methodenentwicklung und -validierung, etwa bei der Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel. An der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück setzt sie auf interdisziplin?re Zusammenarbeit: Gemeinsam mit Kolleg*innen m?chte sie analytische Fragestellungen weiter vertiefen und Studierende dabei eng in praktische Lehrveranstaltungen einbinden.
Inga Tiemann: ?Das vernetzte Huhn – wenn Tierwohl auf Technologie trifft“
Im zweiten Vortrag stellte Prof. Dr. Inga Tiemann ihre Professur für Precision Livestock Farming (PLF) vor, die sie seit Oktober 2024 innehat. Auf Grundlage ihrer mehr als 25-j?hrigen Forschungserfahrung im Bereich der tierbezogenen Verhaltensforschung - mit Stationen in Düsseldorf, einer au?eruniversit?ren Forschungseinrichtung, der University of Saskatchewan (Kanada) sowie der Universit?t Bonn- nahm sie das Publikum mit in die Welt digitaler und sensorbasierter Verfahren zur tierindividuellen Erfassung von Verhalten, Stress, Schmerz und positiven Tierwohlindikatoren – insbesondere beim Geflügel.
Tiemann zeigte, wie solche Technologien genutzt werden k?nnen, um funktionale Merkmale alternativer und ?kologischer Geflügelgenetiken sichtbar zu machen und Tierwohl systematisch zu messen. Zahlreiche Drittmittelprojekte, Expertengremienarbeit – darunter im EU-Panel ?Animal Health and Welfare“ – sowie ihr forschungsbasierter Lehransatz bilden das Fundament ihrer Arbeit. Mit dem Waldhof als Reallabor und einer PLF-Lehrwerkstatt schafft sie eine Infrastruktur, in der Studierende mit echten Sensor-, Video- und KI-Daten arbeiten und lernen, Tierwohl datenbasiert und verantwortungsvoll zu beurteilen. Ihr Ziel ist es, zukünftige Fachkr?fte auszubilden, die Tierwohl kompetent, datenbasiert und systemisch beurteilen k?nnen und bereit sind, digitale Innovationen verantwortungsvoll in der Praxis einzusetzen.
Jacob Ewert: ?Wenn Proteine Karriere machen – Verfahren für nachhaltige und funktionelle Lebensmittel“
Zum Abschluss widmete sich Prof. Dr. Jacob Ewert der Frage, welche Rolle Proteine für die zukünftige Ern?hrung einer wachsenden Weltbev?lkerung spielen. Im Mittelpunkt stand der sogenannte ?Protein-Gap“, der Bedarf an neuen und nachhaltigen Proteinquellen sowie die Frage, wie pflanzliche und mikrobielle Proteine technologisch so aufbereitet werden k?nnen, dass sie vielseitig in Lebensmitteln einsetzbar sind.
Ewert zeigte biotechnologische und prozesstechnische Verfahren, die genau darauf abzielen, und pr?sentierte erste Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt ?Funktionalisierung proteinreicher Nebenstr?me aus der Hafermilchproduktion“. Er betonte die Notwendigkeit eines interdisziplin?ren Ansatzes ?vom Acker bis zum Teller“ und ?vom Molekül bis zum Lebensmittel“ – ein Leitgedanke, der auch das Food Future Lab pr?gt. Die durch die Dieter Fuchs Stiftung finanzierte Initiative erm?glicht seit Sommer 2024 seine Stiftungsprofessur sowie die Weiterentwicklung der lebensmitteltechnischen Infrastruktur an der dafabet888官网,大发dafa888. Ewert schloss mit einem Dank an alle Kolleg*innen, die diesen Prozess in Lehre und Forschung unterstützt haben.
Im Anschluss an die Vortr?ge nutzten viele G?ste die Gelegenheit bei Snacks und Getr?nken miteinander ins Gespr?ch zu kommen und die vorgestellten Themen zu vertiefen.
Bereits jetzt steht der n?chste Termin fest:
Die n?chste Antrittsvorlesung findet am 16. April 2026 statt. Dann stellen sich Prof. Dr. Marie Hanusch, Prof. Dr. Niklas Scholle und Prof. Dr. Tim Wertebach vor.
Von: Ronan Morris