Einzigartige Kombination: Musik trifft Physiotherapie Donnerstag, 28. Oktober 2010
Das Projekt ?Physiotherapeutische Intervention bei Musikern“ (MusikPhysio) der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück ist das erste seiner Art im deutschsprachigen Raum und gibt professionelle Hilfe für am Bewegungsapparat erkrankte Musiker
Dass professionelles Musizieren aufgrund einseitiger K?rperhaltungen zu Problemen der Muskulatur, des Nervensystems und der Knochen führen kann, ist bereits seit l?ngerer Zeit bekannt. So erfordert das Spielen eines Instruments eine hohe Konzentration und versetzt die Musiker in eine k?rperliche Dauerspannung, die sich oftmals in Haltungssch?den, muskul?ren Verspannungen oder Sch?digungen der Nervenbahnen niederschl?gt. Allerdings bekennen sich nur relativ wenige Musiker zu derartigen Problemen.
Prof. Dr. Zalpour, medizinischer Leiter des an der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück angesiedelten Instituts für angewandte Physiotherapie und Osteopathie (INAP/O), leitet das Projekt und sieht den Grund hierfür in erster Linie in dem Selbstverst?ndnis dieser Berufsgruppe: ?Zuzugeben, gesundheitliche Sch?den durch die Ausübung seiner Profession davonzutragen, würde gleichzeitig bedeuten, auch zuzugeben, dass die langfristige Ausübung des Berufes in Gefahr ist. Aus diesem Grund wird das Thema nur unzureichend angegangen, sowohl von den Betroffenen selbst als auch den Schulmedizinern. Ich sehe hier gro?e Parallelen zu den Leistungssportlern.“
Um diesen Kreislauf zu unterbinden, kam Zalpour die Idee, die Vorteile der Physiotherapie mit der Vielzahl gesundheitlicher Bedürfnisse der Musiker zu kombinieren. ?Die dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück eignet sich aufgrund des Instituts für Musik und dem Studiengang Physiotherapie optimal hierfür“, so Zalpour weiter. Zudem erhofft man sich durch die intensive Zusammenarbeit beider Bereiche eine Vielzahl weiterer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu dem Thema ?Musikergesundheit aus Sicht der Physiotherapie“. ?Es gibt mittlerweile eine gro?e Nachfrage, aber noch keine ausreichenden Forschungsergebnisse. Wir wollen das im Rahmen mehrerer geschlossener Kooperationen ?ndern und somit systematisch zur wissenschaftlichen Schwerpunktbildung in diesem Bereich beitragen", erg?nzt Zalpour.
Erste Schritte wurden bereits 2007 mit einer speziellen Sprechstunde für Musiker eingeleitet, die um eine konkrete Befundanalyse erweitert wurde. ?Das Besondere an der Sprechstunde und dem sich anschlie?enden Befund des Bewegungs- und Stützapparates ist die Tatsache, dass unsere Physiotherapeuten zugleich selbst Musiker sind und daher die Erfordernisse und Probleme besser einsch?tzen k?nnen“, betont Malika Damian (BSc PT), die selbst musikphysiotherapeutische Behandlungen durchführt und als Pianistin und Violinistin über Fehlhaltungen bei einem hohen ?bungspensum Bescheid wei?.
Mit dem Projekt wird zudem beabsichtigt, die Gesundheitsf?rderung von Musikern in der Region zu institutionalisieren und bundesweit bekannt zu machen. Sowohl die fachlichen Kapazit?ten als auch der Bedarf sind vorhanden und zudem ausbaubar. ?Mittlerwerweile besuchen uns Musiker aus der gesamten Region und nehmen das Angebot war“, so Malika Damian weiter.
Die enorm ansteigende Nachfrage der letzten Monate unterstreicht eindrucksvoll die Notwendigkeit des Projekts. Allein in den letzten zwei Jahren wurden an dem INAP/O-Institut der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück mehr als 2000 Behandlungen inklusive Beratungen speziell für Musiker durchgeführt. Die Tendenz ist weiterhin stark steigend, nicht zuletzt aufgrund des zunehmenden Bekanntheitsgrades des Projekts.
Mit Hilfe der Kooperationspartner, zu denen neben dem hochschuleigenen Institut für Musik (Leitung Prof. Michael Schmoll) u.a. die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, die Deutsche Orchestervereinigung und das Orchester st?dtischer Bühnen z?hlen, wird der Forschungsschwerpunkt "Musikergesundheit" fester Bestandteil der Region. Au?erdem werden Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Physiotherapie in die Lehre des Instituts für Musik eingebunden. Darüber hinaus werden die physiotherapeutischen Beratungen für Musiker weiter ausgebaut und in einem dynamischen Prozess an die aktuellen Forschungsergebnisse angepasst.
Von: Pressestelle