?Europa wird von den Ma?nahmen des Green Deals profitieren“ - EU-Koordinatorin spricht auf Osnabrücker Verkehrspolitischem Diskurs Freitag, 12. M?rz 2021

Erneut mit Teilnehmenden aus ganz Deutschland und der Schweiz fand jetzt eine Veranstaltung der Ringvorlesungsreihe ?Osnabrücker Verkehrspolitische Diskurse“ der Fachgruppe Logistik der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, der Bundesvereinigung Logistik und dem KNI - Kompetenznetz Individuallogistik statt.

Eingeladen war die EU-Verkehrsnetzkoordinatorin Catherine Trautmann, deren Verkehrskorridor Nordsee-Ostsee (North Sea-Baltic Sea Corridor TEN-T) auch die Region Osnabrück berührt. Das Thema des Diskurses war der Europ?ische Green Deal, ein 750 Milliarden Euro umfassendes Programm zu Emissionsminderung und Klimaschutz unter Berücksichtigung des Verkehrs. Mit einleitenden Worten begrü?te Interviewpartner Prof. Kurt Bodewig, Lehrender für Verkehrslogistik und ehemaliger Bundesverkehrsminister, die G?ste aus unterschiedlichen Universit?ten und dafabet888官网,大发dafa888n, Unternehmen und Politik wie Ministerien und besonders die Referentin der Auftaktveranstaltung: ?Heute darf ich Ihnen eine exzellente Kennerin der europ?ischen Verkehrspolitik, gerade auch im Bereich der Verkehrsinfrastruktur wie der Transportsysteme, vorstellen: die ehemalige Stra?burger Oberbürgermeisterin, franz?sische Ministerin und langj?hrige Europaparlamentarierin Catherine Trautmann.“
 

Europ?isches Verkehrsnetz das Rückgrat für den gemeinsamen Markt

Trautmann ging in ihrem Beitrag auf die Ziele des Green Deals und deren Auswirkungen auf die Region ein. Das europ?ische Verkehrsnetz sei das Rückgrat für den gemeinsamen Markt. Nur mit einer gut funktionierenden Infrastruktur k?nne ein echtes Zusammenwachsen der europ?ischen Gesellschaften stattfinden. Aber der Verkehrssektor verursache heute auch 25 Prozent der Emissionen, die dem Klima schaden. Das müsse sich ?ndern. Deshalb würden neue Regeln eingeführt, wofür die EU sehr viel Geld bereitstelle. Die wichtigsten Quellen seien die Connecting Europe Facility, die Strukturfonds und der Wiederaufbaufonds.

Nach Trautmanns Auffassung würde die Dekarbonisierung im st?dtischen Verkehr als erstes wirksam umsetzbar sein, da sie gro?e Gewinne für die Lebensqualit?t in den St?dten zur Folge h?tte. Der Green Deal würde den Stra?enverkehr insgesamt umweltfreundlicher machen und mehr Verkehr auf die Schiene bringen. Beim Luftverkehr und beim Seeverkehr wird es schwieriger sein. Jedoch h?tte Airbus angekündigt, bis 2035 ein emissionsfreies Flugzeugmodell auf Basis eines Wasserstoff-Antriebs produzieren zu k?nnen. Auch im Seeverkehr stünden schon Alternativen bereit.

2050 sei ein ambitionierter Zielhorizont. Aber mit einer gezielten F?rderung der Verlagerung von Verkehr und mit dem Einsatz neuer Technologien k?nne viel erreicht werden. Als Beispiel nannte sie auch für die Region Osnabrück die Eisenbahnverbindung Niederlande - Hannover. So begrü?te sie die Pl?ne der Bahn zum Engpass Minden: ?Das Projekt bringt auch Zeitgewinne auf der Achse zwischen Berlin und Amsterdam. Davon wird die Region Osnabrück direkt profitieren.“

Die Bedeutung der Ost-West-Achse n?hme zu. Schon heute sei ein starker Zuwachs des Schienenverkehrs auf der ?neuen Seidenstra?e“ sichtbar. Ein gro?er Teil davon erreiche Europa über ihren Korridor – über Belarus und Polen. Mit dem Rail Baltica Projekt werden die baltischen Staaten ab 2026 mit dem europ?ischen Schienennetz verbunden sein. Damit entstünden ganz neue M?glichkeiten für Exporte und Importe. Dies s?he man bereits heute im Handel mit Polen, der sehr dynamisch ist. Von der wirtschaftlichen Entwicklung in Osteuropa profitiere auch Westeuropa. Die wachsende Kooperation zeige sich auch beispielhaft darin, dass die Hamburger Hafen und Logistik AG in ein Terminal im Hafen von Tallinn investiert habe und sehr gute Resultate erziele.
 

Green Deal als gro?e Chance für die innovative Weiterentwicklung der EU

KV-Terminals (KV = Kombinierter Verkehr) seien sehr wichtig für die Verlagerung auf die Schiene.Das gesamte Netz brauche solche Terminals, damit Güter problemlos umgeschlagen werden k?nnen. Heute sei das nicht überall m?glich. Multimodalit?t k?nne es nur geben, wenn die H?fen und die urbanen Knoten dafür ausgestattet seien. Aber auch die europ?ischen Schienengüterverkehrskorridore müssten noch besser funktionieren als bisher, damit der Transport von Gütern auf der Schiene in ganz Europa noch einfacher werde.

Zum Abschluss des moderierten Gespr?chs stellte Trautmann den Green Deal als gro?e Chance für die innovative Weiterentwicklung der EU heraus, um die Modernisierung der Wirtschaft auch mit Mitteln der Digitalisierung und der Entwicklung neuer Antriebstechnologien und Antriebsstoffe, etwa auch Wasserstoff, zu erreichen. Ziel der Transformation hin zu emissionsfreien Verkehren ist die Reduktion der Schadstoffe um 90 Prozent bis 2050.

Die anschlie?ende Diskussion unter gro?er Beteiligung von Logistikdienstleistern, Politik und Wissenschaft widmete sich Fragen wie der Realisierbarkeit der Ziele, etwa der Verlagerung von der Stra?e auf die Bahn und deren Verdoppelung des Frachtverkehrs bis 2050. Auch die bezahlbare Einführung der Wasserstoff-Technologie im Frachtverkehr, die anstehende TEN-T-Revision und die europ?ischen Standards waren Gegenstand der Diskussion.

Das Fazit der Veranstaltung zog Eckhard Lammers, der stellvertretende Hauptgesch?ftsführer der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. Er wies auf die Chancen dieser Ziele hin, thematisierte aber gleichzeitig die Transformationsgeschwindigkeit. Wirtschaftswachstum und Verkehrsinanspruchnahme müssten entkoppelt werden, aber die Vereinbarkeit wirtschaftlicher T?tigkeit und klimapolitischer Ver?nderungen dürften nicht zu ?berforderung führen.

Prof. Dr. Sabine Bruns-Vietor dankte den Referierenden und allen Beteiligten für die wichtigen Impulse und die intensive Diskussion. Sie wies zudem auf die n?chste Veranstaltung am 29. April 2021 zum Thema ?User pays - Finanzperspektiven der Bundesautobahngesellschaft“ mit Prof. Torsten B?ger von der Autobahngesellschaft hin.


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Fachgruppe Logistik

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Von: Fachgruppe Logistik