Industriekaufmann, Konstrukteur, Projektmanager – Marcus Laqua berichtet Montag, 7. Juni 2021

Flashback: Marcus Laqua zur Studienzeit

Fach- und Berufswechsel sind heute keine Seltenheit mehr. Bei der Masse an unterschiedlichen Ausbildungs- und dafabet888官网,大发dafa888en stellt so manche Person erst im Verlauf fest, dass das eigene Interesse noch in eine andere Richtung geht. Marcus Laqua zeigt, dass ein Wechsel auch innerhalb eines Unternehmens nach der Erstausbildung m?glich ist.

Mit 24 Jahren hat Marcus Laqua 2014 sein duales Bachelorstudium am Campus Lingen aufgenommen. Drei Jahre sp?ter, 2017, erhielt er seinen Bachelor of Engineering in der Studienrichtung Maschinenbau des Studiengangs Engineering technischer Systeme (EtS). Seine Allgemeine Hochschulreife und erste berufliche Erfahrungen hatte Laqua noch im betriebswirtschaftlichen Bereich erlangt: Sein Abitur bestand er an einem berufsbildenden Gymnasium in der Fachrichtung Wirtschaft und seine Berufsausbildung absolvierte Laqua zum Industriekaufmann. Erst danach ging es mehr in die technische Richtung. Inzwischen ist Marcus 31 Jahre alt und arbeitet als Projektmanager bei seinem Arbeitgeber, der Fl?ktGroup Wurzen GmbH (ehemals GEA - Air Treatment Production Wurzen GmbH).

 

Wie kam es, dass Sie sich nach Ihrer Ausbildung für ein duales Studium in Lingen entschieden haben?

Laqua: W?hrend der Lehre zum Industriekaufmann wuchs in mir der Wunsch des Studierens heran. In Gespr?chen mit meinen Führungskr?ften teilte ich diese ?berlegung mit. Nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Ausbildung kam daraufhin mein Arbeitgeber auf mich zu und bat mich um die Wahl eines zum Unternehmen passenden Studiengangs. Da ein Standort unserer Firma [Anm. d. Red.: Herne) bereits mit dem Institut für Duale Studieng?nge kooperierte, konnte ich mich zwischen den dualen Studieng?ngen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen und Engineering technischer Systeme (EtS) am Campus Lingen entscheiden. Weil ich mich umorientieren wollte, ist meine Wahl auf EtS gefallen.

 

Wie kam es zu dem Fachwechsel?

Laqua: Da ich w?hrend meiner Ausbildung auch die technische Abteilung durchlaufen habe, konnte ich dort erste Einblicke von der Arbeit und auch von unseren Ger?ten bekommen. Sowohl der Aufgabenbereich als auch menschliche Aspekte im Bereich Konstruktion haben mir letztendlich die Auswahl leichtgemacht. Die Führungskraft, welche mir das Studium nach meiner Ausbildung erm?glicht hat, war der Leiter der technischen Abteilung. H?tte ich gewusst, dass es mich mal in das Projektmanagement verschl?gt, so h?tte ich die Auswahl meiner Ausbildung, sp?teren Studienwahl und Abteilungen nicht besser w?hlen k?nnen. Aktuell kann ich sowohl technisches Wissen und bisherige Erfahrungen aus meiner T?tigkeit als Konstrukteur einbringen sowie zus?tzlich Kenntnisse und vor allem Ansprechpartner in den kaufm?nnischen Abteilungen aus meiner Ausbildungszeit in meine neue Position nutzen.

 

Wie sah Ihr Arbeitsalltag w?hrend des Studiums aus und wie sieht dieser jetzt aus?

Laqua: Da ich bereits w?hrend meiner Ausbildung viele Stationen in meinem Unternehmen kennengelernt hatte, konnte ich in meinem Arbeitsalltag w?hrend des dualen Studiums vollumf?nglich am Konstruktionsprozess teilnehmen. Das bedeutet, dass ich bereits w?hrenddessen einige Aufgaben durchgeführt habe, für die ich nach meinem Hochschulabschluss auch als Konstrukteur zust?ndig war. Nach dem Abschluss erhielt ich Freigaberechte für Ver?ffentlichungen von Produktzeichnungen und zum Montagestart, sodass mein Verantwortungsbereich gr??er wurde. Inzwischen habe ich wie gesagt die M?glichkeit mit meinen gesammelten Erfahrungen der letzten Jahre im Projektmanagement Fu? zu fassen. Natürlich kommen dabei auch viele neue Aspekte hinzu: Ich habe jetzt beispielsweise viele Kontakte im europ?ischen Raum, wodurch ich nicht nur sprachlich, sondern auch in der interkulturellen Kommunikation gefordert bin. Au?erdem geht es sowohl technisch als auch kaufm?nnisch noch ein ganzes Stück mehr in die Tiefe.

 

Welche Module haben Ihnen damals am besten gefallen? Von welchen haben Sie am meisten gelernt bzw. bei welchen konnten Sie die Theorie besonders gut mit der Praxis verbinden?

Laqua: Am besten gefallen haben mir die Konstruktionsmodule, weil ich die erlernte Theorie in der Praxis im Unternehmen direkt nutzen und umsetzen konnte. Hinsichtlich der Verzahnung konnte ich bei allen Modulen, die in irgendeiner Art mit dem Konstruktions- und Entwicklungsprozess zu tun hatten, die Theoriebestandteile besonders gut mit in die Praxis einflie?en lassen und verbinden. In den Modulen habe ich sicherlich auch für meine frühere Position als Konstrukteur das meiste mitgenommen und gelernt. Gleich dahinter schlie?en sich die Module Technische Mechanik und Physik sowie Schwingungslehre an.

 

Würden Sie sich wieder für ein duales Studium entscheiden?

Laqua: Ja, klar! Ein duales Studium bietet erst einmal Abwechslung vom normalen Arbeitsleben und den Theoriephasen. Der Aspekt der finanziellen Sicherheit ist dabei sicherlich auch nicht g?nzlich zu vernachl?ssigen. Au?erdem herrscht bereits im Grundstudium ein Erfahrungsaustausch mit anderen Studierenden. Durch meine Wohnsituation fand dieser Austausch nicht nur mit dual Studierenden, sondern auch mit Studierenden anderer Studieng?nge statt.

 

Bezüglich Ihrer Wohnsituation: Sie haben die M?glichkeit des Wechselwohnens wahrgenommen. K?nnen Sie das Wohnmodell weiterempfehlen?

Laqua: Das Wechselwohnen an sich kann ich nur empfehlen. Erst einmal ist es ein super Arrangement, wenn man über einen l?ngeren Zeitraum mit einer Person wechselt und nicht immer neuen organisatorischen Aufwand um eine Wohnung betreiben muss. Finanziell war es natürlich auch optimal, da ich in der Zeit, in der ich nicht in Lingen vor Ort war, keine Miete zahlen musste. Es gab natürlich Zeitr?ume, in denen weder mein Wechselwohnpartner, noch ich in Lingen waren, allerdings war es relativ selten der Fall. Zus?tzlich waren die Wohneinheiten, an denen ich das Wechselwohnen praktizierte, in einem super Zustand und ich hatte quasi alles was Studierende ben?tigen um die Ecke.

 

Sie haben inzwischen einen Master begonnen, wie organisieren Sie diesen?

Laqua: Ich absolviere ein Fernstudium. Aufgrund meiner beruflichen und famili?ren Verpflichtungen, ist dies für mich die einzige Form, die es mir zeitlich erm?glicht, weiter zu studieren.

 

Welchen Rat würden Sie Interessierten und/oder dual Studierenden mit auf den Weg geben wollen, um das Studium gut zu meistern?

Laqua: Einer der Vorteile beim dualen Studium ist das Unternehmen im Rücken. Die Unternehmen bilden haupts?chlich für sich und nicht für den freien Markt aus. In unserer Studiengruppe erhielt nahezu jede*r ein ?bernahmeangebot. Das Studium sollte locker aber zielstrebig angegangen werden. In den Prüfungsphasen eines jeden Semesters sollte versucht werden, die maximale Anzahl an Prüfungen mitzuschreiben. Aufgeschobene Prüfungen sorgen in den sp?teren Semestern für mehr Stress als notwendig w?re.

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