Wissenssnack Dienstag, 9. Juli 2024

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Wie k?nnen wir der h?ufigsten Verletzung im Fu?ball vorbeugen?

Prof. Dr. Dirk M?ller erkl?rt im Wissenssnack, was die meiste Verletzung im Fu?ball ist und wie sein neues Projekt Soccer Risk dort anschlie?t. Bild: dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück

T?glich sind wir von spannenden Wissenschaftsthemen umgeben. Mit dem Format ?Wissenssnack“ m?chten wir aktuelle wissenschaftliche Themen n?her beleuchten und mit unseren Expert*innen an der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück zusammen beantworten.
Fu?ball ist gerade das Thema der Stunde, doch nicht nur Top-Fu?baller sind daran interessiert, Verletzungen zu vermeiden, auch Nachwuchssportler befassen sich mit dem Thema Pr?vention. Prof. Dr. Dirk M?ller forscht gemeinsam mit seinen Studierenden im Projekt Soccer Risk zu der h?ufigsten Verletzung im Fu?ball.

Dirk M?ller ist Professor für Physiotherapie und Experte für angewandte Bewegungsanalyse und sensorgesteuerte Diagnostik. Er erkl?rt uns was die h?ufigste Verletzung im Fu?ball ist und was Teil seiner Forschung ist, um pr?ventiv das Verletzungsrisiko der Fu?baller*innen zu reduzieren.
 

Was ist die h?ufigste Verletzung im Fu?ball und was sind besondere Risikofaktoren?

Die h?ufigste Verletzung betrifft laut VBG-Sportreport für die Spielzeit 2020/2021 den Oberschenkel mit 25% aller aufgetretenen Verletzungen. Dabei ist insbesondere die hintere Oberschenkelmuskulatur mit Faserrissen oder Zerrungen betroffen. Interessant ist hier, dass als prim?rer Verletzungsmechanismus mit mehr als 50% sogenannte ?Non-Contact“-Situationen beschrieben werden, also Verletzungen ohne direkten Einfluss des Gegenspielers wie zum Beispiel ein pl?tzlicher Richtungswechsel oder Sprinten.

Als gesicherte Risikofaktoren gelten laut einem Systematic Review, also einer Zusammenfassung der wissenschaftlichen Evidenz, das Alter des Spielers oder der Spielerin sowie das Vorhandensein einer vorherigen Hamstringverletzung. Weitere Risikofaktoren wie muskul?re Dysbalancen werden dort genannt, jedoch gibt es dazu keine einheitliche Evidenz in den inkludierten Studien des Reviews.
 

Was wollen Sie in Ihrem Projekt Soccer Risk herausfinden?

Wir wollen mit Hilfe von sensorbasierten, biomechanischen Testungen, physiotherapeutischen Untersuchungen und Frageb?gen herausfinden, welche Risikofaktoren einen Einfluss auf die Entstehung von Hamstringverletzungen haben und wie diese Faktoren untereinander zusammenspielen. Das kann uns helfen, zielgerichtetere Pr?ventions- und Rehabilitationsstrategien zu entwickeln und zu überprüfen, ob diese auch effektiv sind.
 

Und was machen Sie konkret in Ihrer Kooperation mit dem 1. FSV Mainz 05 und dem VfL Osnabrück?

Wir haben mit dem 1.FSV Mainz 05 und dem VfL Osnabrück zwei hervorragende Kooperationspartner gefunden, die mit uns im Nachwuchsbereich zusammenarbeiten. Dadurch haben wir die M?glichkeit, die Spieler der jeweiligen Nachwuchsmannschaften vor Saisonbeginn durch Pre-Saison-Testungen zu untersuchen. So schaffen wir es, eine gute Datengrundlage zu schaffen, um die aufgestellten Forschungsfragen beantworten zu k?nnen.

Inhalte der Testungen sind beispielsweise biomechanische Parameter wie die muskul?re Ansteuerung der unteren Extremit?t oder die motorische Kontrolle der Lendenwirbels?ule, aber auch Frageb?gen zum Schlafverhalten, der Verletzungshistorie etc. Die Vereine selbst haben ein hohes Interesse an unserer Forschung, da sie die gewonnenen Informationen direkt in ihre Pr?ventionsstrategien mit einflie?en lassen k?nnen. Für unsere Studierende ist es zudem sehr spannend, ihre Abschlussarbeiten im Setting “Leistungssport Fu?ball” anzufertigen. So entsteht eine Win-Win-Situation sowohl für die Vereine wie auch für die dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück.
 

Das Forschungsprojekt hat noch eine l?ngere Laufzeit: Haben Sie trotzdem schon einen Tipp für Nachwuchs- und Laienfu?baller*innen, wie eine Oberschenkelverletzung unwahrscheinlicher wird?

Wir sind derzeit noch dabei, die ersten Daten auszuwerten. Was man aber schon sagen kann, ist, dass es einen Zusammenhang zwischen einer schlechteren motorischen Kontrolle der Lendenwirbels?ule und einer zunehmenden Ver?nderung der Aktivit?t der Muskulatur der unteren Extremit?t gibt. Das macht auch aus klinischer Sicht Sinn, da eine schlechtere Kontrolle der Lendenwirbels?ule in belastenden Momenten zu Kompensationsmechanismen führen kann. Das zeigt sich in der ver?nderten Ansteuerung der Muskulatur.

Inwiefern dieses mit dem Auftreten von Hamstringverletzungen zusammenh?ngt, wissen wir noch nicht. Das wollen wir uns im n?chsten Schritt genauer anschauen. So gesehen w?re ein erster Tipp, ein

regelm??iges Stabilisationsprogramm der Lendenwirbels?ule durchzuführen, um eben diesen pathophysiologischen Mechanismen entgegenzuwirken und dadurch ggf. die Verletzungsh?ufigkeit zu reduzieren.
 

Dirk M?ller im Interview gibt es in diesem Video.

Von: Katharina Lutermann