Materialanalyse für sichere Hydroponik Donnerstag, 6. November 2025
Promovendin der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück untersucht die Wechselwirkungen von Material und Pflanzen in Anbausystemen ohne Erde
Wie k?nnen wir künftig gesunde Lebensmittel anbauen, wenn Wasser knapp wird und Wetterextreme zunehmen? Der Klimawandel zwingt die Landwirtschaft weltweit zum Umdenken – gefragt sind ressourcenschonende und resiliente Anbausysteme, wie die Hydroponik. Dabei wachsen Pflanzen nicht in Erde, sondern in zirkulierender N?hrl?sung. Das hat viele Vorteile: Der Wasserverbrauch ist deutlich geringer als im Freilandanbau, es wird weniger Fl?che ben?tigt und der Anbau ist unabh?ngig vom Standort. Auch das Risiko für Krankheiten sinkt, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert. Salate und Kr?uter aus solchen Kulturen sind bereits heute im Handel erh?ltlich.
Additive aus Kunststoff: M?gliche Risiken für Pflanzen und N?hrl?sung
Viele Bauteile hydroponischen Anlagen, wie Pflanzenrinnen, Schl?uche oder Wassertanks bestehen aus Kunststoff. Damit kommen sowohl die Pflanzen als auch die N?hrl?sung in Kontakt. Anders als bei Lebensmittelverpackungen gibt es aber bislang keine spezifischen gesetzlichen Vorgaben, welche Materialien hier verwendet werden dürfen. Dabei ist bekannt, dass Kunststoffe sogenannte Additive – etwa Weichmacher – enthalten k?nnen, die sich aus dem Material l?sen und in die N?hrl?sung übergehen.
?Um die Qualit?t und Sicherheit der angebauten Lebensmittel zu gew?hrleisten, ist es entscheidend zu wissen: Welche Stoffe gelangen aus dem Kunststoff in die N?hrl?sung? Werden sie von der Pflanze aufgenommen? Und welche Auswirkungen hat das? Denn einzelne Additive gelten als potenziell gesundheitssch?dlich – einige sind sogar in Deutschland verboten, dürfen aber trotzdem als Bestandteile importierter Bauteile in die Systeme gelangen“, sagt Susanna Herrmann, von der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück.
Für sichere und nachhaltige Anbausysteme
Im Rahmen ihrer Promotion an der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück und der Universit?t Duisburg-Essen untersucht Herrmann systematisch, wie und in welchem Umfang Additive aus verschiedenen Kunststoffmaterialien in hydroponischen Systemen migrieren. Dabei analysiert die Promovendin, welche Stoffe unter realistischen Bedingungen sowie Extrembedingungen – etwa bei erh?hten Temperaturen oder ver?ndertem pH-Wert – freigesetzt werden. Parallel beobachtet Susanna Herrmann, ob und wie diese Substanzen von Pflanzen aufgenommen werden und ob sie das Pflanzenwachstum oder die Qualit?t der Ernte beeinflussen. Aktuell werden vorrangig Salate untersucht, künftig sollen die Versuche auf Tomaten und Wurzelgemüse wie Radieschen ausgeweitet werden.
?Es macht mir unglaublich Spa?, den Dingen auf den Grund zu gehen: Was l?st sich aus den Kunststoffen? Was nimmt die Pflanze davon auf? Und wie ver?ndert das das ganze System? Genau diese Wechselwirkungen sichtbar zu machen, ist für mich der spannendste Teil der Arbeit“, so die Wissenschaftlerin.
Unterstützt wird Herrmann bei ihrer Arbeit von Prof. Dr. Svea Petersen, Professorin für Chemie und Oberfl?chenmodifikation polymerer Biomaterialien an der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück und Prof. Dr. Michael Giese, Professor für Supramolekulare Materialien an der Universit?t Duisburg-Essen. ?Wenn wir alternative Anbausysteme wie die Hydroponik weiterentwickeln wollen, müssen wir frühzeitig potenzielle Risiken identifizieren und ausschlie?en“, sagt Petersen. ?Susanna Herrmanns Ergebnisse tragen dazu bei, empfohlene Materialien zu benennen und klare Handlungsempfehlungen für sichere, schadstoffarme Systeme zu formulieren – ein Beitrag zu einer zukunftsf?higen, klimaangepassten und gesunden Landwirtschaft.“
Hintergrund
Die Promotion ist Teil des Forschungsprojekts ?HYDROFARM@material der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück, das innovative Anbausysteme für eine nachhaltige Landwirtschaft untersucht. Das Projekt l?uft in Kooperation mit der Forschungsgruppe Growing Knowledge der dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück unter Prof. Dr. Andreas Ulbrich. Ziel des Projekts ist es, Materialien, Konstruktionen und Verfahren für hydroponische Systeme zu entwickeln, die gleicherma?en effizient, langlebig und sicher sind – sowohl für die professionelle Landwirtschaft als auch für den Hobbybereich.
Weitere Informationen
Susanna Herrmann
dafabet888官网,大发dafa888 Osnabrück
Telefon: +49(0)541 969- 3934
E-Mail: s.herrmann@hs-osnabrueck.de
Von: Justine Prüne